Do, 26.05.2016
Baustelle Bahnhof Buchara, morgens um 7.30Uhr: Zwei Backpacker finden sich irgendwie nach Zugankunft. Einer nennt sich James und ist so ganz das Gegenteil von dem was man eigentlich mit James assoziiert. James kommt aus Shanghai und will mal eben so nach Afghanistan, nachdem er alle anderen Länder Asiens eigentlich durch hat.
James ist noch in einer Hinsicht besser vorbereitet als der zweite Backpacker, der aus Germany: er hat schon gebucht, ein Hostelbett in Buchara.
Buchara ist die erste Steinhaufenstadt, die man in Uzbekistan besichtigt haben muss und so führt kein Weg daran vorbei. Das Quartier, was James vorgebucht hat, hat auch noch mehr freie Zimmer, insofern passt das ganz gut.
Neben den Steinhaufen hat man – für noch mehr Kultur – ein Festival organisiert, das Silk&Spices Festival, alles nur aus Anlass der Ankunft von Kulturtouristen.

Aber, man hat auch ziemlich warmes Wetter organisiert, und so verschwinden wir erstmal in unseren Zimmern.
Der abendliche Stadtrundgang bringt neben Fotos mit der Folkloregruppe aus Termiz uns auch direkt an die Showbühne, wir dürfen in der ersten Reihe Platz nehmen, auch wenn es nur für die Probe ist.

Fr, 27.05.2016
Tomek aus Krakow war auch noch da, er ist hierher gekommen, weil in den Bergen, dort wo er in der letzten Woche wohl zeltete, zu viel Schnee war. Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass wir heute hier 37 Grad haben?
Wieder ein wenig Zeit, das luxuriöse Zimmer (es hat drei Betten, eine schöne Klimanalage und einen großes Bad) näher kennen zu lernen. Schließlich muss man sich im Urlaub ja auch irgendwann mal erholen.
Ja, ein paar Steinhaufen habe ich auch noch besichtigt.

Etwas Stress macht dagegen noch der Fahrkartenkauf, den man leider nicht vom Hotelzimmer aus erledigen kann.

Wie wie ich auf die wahnwitzige Idee käme, für einen Zug morgen früh erst am Nachmittag des Vortages ein Biljet kaufen zu wollen – so werde ich vom Verkäufer im (eigentlich schon geschlossenen) Reisebüro nebenan förmlich niedergemacht – bevor er sich bereit erklärt, doch noch einmal das Express-Terminal anzuwerfen – natürlich nur gegen eine „kleine“ Extraservice-Gebühr in Höhe von 100% des eigentlichen Fahrpreises. Der ist auf dem Ticket aber dank schwacher Tinte kaum zu lesen, so merke ich das leider etwas zu spät. Aber es ist ja nicht so, dass ich nicht gewarnt wurde…
Die ganze Verkaufsszene erinnert mich ein wenig an den Erwerb meines ersten russischen Visums ano 2002, wo von einem Reisebüro in Berlin uns abgeraten wurde, die angedachte Reise zu unternehmen. Die Sowjetunion lebt also auch im Jahre 2016 noch in Buchara.
Abends im Quartier ist auch noch Phillipp aus Mannheim und Anna aus Russland da, einsam wird der Abend jedenfalls nicht 🙂